
Im Vergleich mit 2019 ist der Sommer in diesem Jahr gnädig mit uns. Trotzdem gibt es natürlich auch diese extremen Hitzetage – sie gehören nun mal zum Sommer dazu. Heute und morgen sind es über 30° C.
Unsere Hunde können nicht wie wir über die gesamte Körperoberfläche schwitzen und sich so kühlen. Hunde schwitzen nur an den Pfoten, über das Hecheln verschaffen sie sich zusätzlich Abkühlung. Bei extremer Sommerhitze reicht das nicht aus, um uneingeschränkt draußen aktiv zu sein oder längere Zeit in der Sonne zu bleiben.
Was kann ich tun?
Hunde suchen von selbst den Schatten auf. Wenn Ihr Hund also die Möglichkeit hat, zwischen Haus und Garten zu wechseln überlassen Sie es einfach ihrem Vierbeiner, wo er sich am wohlsten fühlt. Schauen Sie aber immer wieder nach ihm, wenn er zu lange in der prallen Sonne liegt droht die Gefahr eines Hitzschlags, holen Sie ihn dann lieber rein.

Sicher ist es schön, wenn sich der Hund in einem Fluss oder See abkühlen kann. Bitte denkt aber daran: Ist der Weg dahin vielleicht zu weit bei dieser Hitze? Dann lieber in den frühen Morgenstunden einen Spaziergang ans Wasser machen.
Schwimmer ist anstrengend – trotz des kühlen Wassers droht auch hier ein Kreislaufversagen. Ein Plantschbecken an einem schattigen Platz im Garten ist bei extremer Hitze die bessere Lösung.

Wie lange Gassi gehen?
Tatsächlich gehe ich bei Temperaturen über 30° C sehr früh am Morgen und spät am Abend größere Runden, mittags und nachmittags gehen wir wirklich nur “Gassi”, also nur kurz, damit sich die Hunde erleichtern können. Kein Hund braucht an diesen Tagen mehrere Stunden Auslauf.
Sport- und Diensthunde sind in der Regel sehr gut trainiert und haben mehr Kondition als ein Familienhund, der nur Spazieren geht. Aber gerade bei Sporthunden sollte man sich immer wieder fragen: Ist das jetzt wirklich nötig? Ich persönlch verzichte lieber auf einen Start bei einer Prüfung, wenn ich denke, es könnte der Gesundheit meines Hundes schaden. Dienst- und Rettungshundeführer sind in der Regel sehr verantwortungsbewusst, diesen Hunden wird viel abverlangt, sie sind top trainiert, aber auch sie haben ihre Grenzen, wenn es zu heiß wird.
Auto fahren
Die Klimanalage ist in meinem Auto ein Muss, außerdem habe ich speziellen Sonnenschutz, um das Fahrzeug abzudecken, im Schatten parken und alle Fenster auflassen versteht sich von selbst. Wenn die Außenluft aber 30° C und mehr hat, kann es auch im Innern des Autos nicht kühler werden – da ist nur eine Klimamanlage, die unabhängig vom laufenden Motor funktioniert, ein Argument, den Hund im Auto zu lassen.
Hitzschlag erkennen und richtig reagieren
Eine Überhitzung tritt beim Hund wesentlich schneller ein als beim Menschen, da er, wie oben bereits erwähnt, kaum schwitzen kann.
Erste Anzeichen sind ein taumelnder Gang, blasse Schleimhäute, Bewusstseinsstörungen (der Hund reagiert zögernd oder gar nicht auf Ansprache). Es droht ein komplettes Kreislaufversagen, somit ist es eine lebensbedrohliche Situation.
Sofort das Tier aus der Hitze in den Schatten bringen. Wasser (NICHT eiskalt) anbieten, er darf soviel trinken wie er möchte, niemals Wasser zwangsweise einflößen.
Das Tier auf ein nasses Handtuch legen, feuchte Lappen auf Pfoten und Kopf legen, aber nicht den ganzen Körper mit einem nassen Handtuch zudecken oder gar Wasser über den Hund schütten, auch dadurch kann ein Kreislaufversagen ausgelöst werden!
Nächstgelegenen Tierarzt/Tierklinik anrufen und mit diesen die weiteren Maßnahmen besprechen.
Kommt gut durch die Hitze, genießt die frühmorgendlichen Spaziergänge und die ruhige Siesta in der Mittags- und Nachmittagshitze. Es sind nur wenige Tage im Jahr, an denen es so extrem heiß ist, für Sport und Spiel ist noch genug Zeit.
